Kein Souveräner, aber hart erkämpfter Sieg

Die Verbandsliga Ost ist zurzeit in Bewegung: der jetzige Tabellenführer, der KJS Club Dresden hat in der letzten Woche Punkte liegen lassen und der Tabellenzweite, die HSG Riesa/Oschatz hat die letzten beiden Spiele gewonnen und ist somit dem KJS Club auf den Fersen. Würde man dieses Spiel gegen den OHC Bernstadt gewinnen, dann würde es sehr knapp an der Tabellenspitze werden, doch der Gegner ist für das Trainergespann der HSG ein komplett unbeschriebenes Blatt. Dies ist für die Mannschaft aus Riesa aber nichts neues, weswegen vor dem Spiel allgemein die Stärken der HSG betont wurden. Die Devise war es, durch eine stabile Abwehr die Angriffe des Gegners zu unterbinden und über schnelle Tempogegenstöße einfache Tore zu erzielen. Dieses Spiel wird zeigen, ob das eine Wochenende spielfrei der Mannschaft geholfen oder geschadet hat.
Das Spiel begann mit zwei Toren für die HSG, aber die Gäste aus Ostsachsen konnten in kurzer Zeit den Ausgleich erzielen. Das sonstige Prachtstück der HSG, die Abwehr sah in der ersten Halbzeit des Spiels schlechter aus als gewohnt. Der Gegner konnte ohne weitere Probleme im 9 Meterraum hantieren und Bälle zwischen der Abwehr durchwerfen, welche die Torhüter erst spät sahen und deswegen zum Torerfolg führten. Trotzdem konnte die Heimmannschaft durch schnelle Angriffe immer wieder Tore erzielen, obwohl der Stellungsangriff nicht sehr erfolgreich war, weil dieser sehr langsam war und wenig Druck auf die Abwehr machte. Wenn man schnell gespielt hat, konnte man Tore erzielen, aber dies funktionierte in der ersten Halbzeit eher weniger gut. So musste die HSG Rio fast die komplette erste Halbzeit einem Rückstand hinterherrennen. In einer Auszeit setzte der Trainer Marcel Kühnel das Ziel, nicht mit einem Rückstand in die Halbzeitpause zu gehen. Kurz vor der Halbzeit konnte man ein Unentschieden erarbeiten, doch in der letzten Sekunde konnte der Halblinke der Gäste noch das Führungstor zum 13:14 erzielen.
Die Stimmung in der Halbzeit war eher betrübt, doch man wusste, wenn man jetzt den Kopf hängen lässt, dann hätte man keine Chance mehr auf den Sieg. Man musste es schaffen, die Abwehr zu verdichten und noch mehr über schnelle Angriffe die Kondition des Gegners zu verbrauchen, sodass man einfacher Tore erzielen kann. Vor dem Spiel wünschten sich die Trainer einen souveränen Sieg statt dem gewohnten Auf und Ab der Mannschaft, aber dieses Spiel wird wohl wieder ein solches Spiel werden. Doch die Ansprache in der Halbzeit trug in der zweiten Hälfte ihre Früchte.
Direkt zum Beginn der zweiten Halbzeit konnte man den Ausgleich erzielen und sogar mit einem Tor in Führung gehen. Nun waren die Gäste an der Reihe einem Rückstand hinterherzurennen. Der Spielstand wechselte ständig zwischen Unentschieden und einer Führung für die Gastgeber. Man hatte es nun geschafft die Abwehr besser abzustimmen und einfache Tore so zu verhindern. Viele Konterpässe vom Torhüter fanden ihr Ziel und konnten sicher verwandelt werden. Der Biss, welcher in der ersten Halbzeit fehlte, war nun endlich bei der Mannschaft zu sehen. Trotzdem schaffte man es nicht sich endgültig abzusetzen bis zur 56. Minute. Man hatte zwar fünf Minuten zuvor eine drei Tore Führung erarbeitet, aber trotzdem kam der Gegner nochmals auf ein Tor heran. In der Schlussphase schafften es die Männer aber endlich den metaphorischen Sack zu zumachen. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken konnte man am Ende noch eine sechs Tore Führung zu erreichen und mit 32:26 zu gewinnen.
Nach dem Spiel hieß es: Nicht schön, aber selten. Es war ein hart umkämpfter Sieg, aber durch die Unterstützung der mitfiebernden Fans konnte man es am Ende schaffen. In der nächsten Woche ist man dann beim Kurort Hartha zu Gast. Ob die HSG ihren Siegeslauf aufrecht erhalten kann wird sich am 24.11. um 17 Uhr in Hartha zeigen. Bis dahin arbeitet die Mannschaft im Training an ihren Fehlern und versucht, vielleicht irgendwann mal einen souveränen Sieg zu erzielen und somit den Traum der Trainer zu erfüllen.
HSG RIO: Nickel, Lehmann (TH); F. Wunder (9), Krause (1), Illgen (3), Schneese (1), Schubert (3), Träger (5/3), Schröber (10/4), Gnadt, W.Wunder, Leuschke

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Veröffentlichung

Mo, 18. November 2019

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